Nikolaus

Herbert:     Hubert?         

Hubert:      Was ist?

Herbert:     Hast Du schon gehört?

Hubert:      Dass heute Nikolaus ist?

Herbert:     Ja, genau.

Hubert:      Das muss ich nicht hören, das sehe ich immer am

                 Nikolausmorgen.

Herbert:     Wie denn? Weil deine Schuhe weg sind?

Hubert:      Nein, weil dann meine geputzten Schuhe mit Nüssen,

                 Süßigkeiten und Obst gefüllt sind.

Herbert:     Wer macht denn so etwas? 

Hubert:      Der Nikolaus.

Herbert:     Ich tippe eher auf deine Frau.

Hubert:      Ich auch.

Herbert:     Du kennst die drei Phasen im Leben eines Mannes?

Hubert:      Verliebt, verlobt, verheiratet?

Herbert:     Nein. Du glaubst an den Nikolaus, du glaubst nicht mehr an

                 den Nikolaus und du bist der Nikolaus.

Hubert:      Hat der Nikolaus dir denn heute auch etwas gebracht?

Herbert:     Nein. Ich habe keine Frau.

Hubert:      Stimmt. Du hast es gut.

Herbert:     Daß ich keine Frau habe?

Hubert:      Ja.

Herbert:     War nie eine Option für mich…

Hubert:      Meine Frau hat erzählt, dass heute morgen beim Bäcker eine

                 andere Frau erzählt hat, dass der Nikolaus ein Geschenk für

                 ihren Sohn abgegeben hat.

Herbert:     Ja, und?

Hubert:      Aber der Junge wollte nicht mit dem Nikolaus mit.

Herbert:     Kinder gibt’s….

Hubert:      Wusstest du? Kinder, die nichts dürfen, werden zu

                 Erwachsenen, die nichts können.

Herbert:     Ich durfte als Kinder aber viel.

Hubert:      Was denn? 

Herbert:     Vor allem Fragen stellen.

Hubert:      Und? Hast du auch die passenden Antworten bekommen?

Herbert:     Weiß ich doch nicht. Ich wusste ja nur die Fragen.

Hubert:      Was hast du denn so gefragt?

Herbert:     Na, zum Beispiel wie lange Fische leben?

Hubert:      Und was hat man dir geantwortet?

Herbert:     Genauso lang wie kurze.


Von hinten ruft eine Frauenstimme:  Hubert? 


Hubert:      So, ich muss rein, Essen ist fertig.

Herbert:     Ich würde gerne morgen ein Trinkspiel mit dir machen.

Hubert:      Ein Trinkspiel? Wie geht das denn?

Herbert:     Na, immer wenn deinen Frau zum Essen ruft, müssen wir

                 einen Schnaps trinken.

Hubert:      Die ruft aber immer nur einmal.


Von hinten ruft eine Frauenstimme noch energischer:  Hubert !!!